Mega: Megavollidioten und Megavollfreimaurer

Freimaurer und die Zerstörung Berlins
Na also, war ja nicht schwer zu erraten: die supermegarituelle Sprengung des Berliner Olympiastadions fand nicht statt.
Was für viele natürlich noch lange nicht der Beweis für die Abwegigkeit der aufgestellten Theorie ist. Nebenbei scheint das Megaritual zu einer Art Spaltpilz in der Szene der investigativen Paranoiker zu sein. Die Paranoia-Chroniken sind in diesem Zusammenhang auf einen neuen YouTube-Superstar gestossen:
The Ecco1347
hat den ultimativen Durchblick.



Als gestandener Pyramidengestik-Experte hat man natürlich mir nix dir nix die schamlosen Infokrieger durchschaut und als disinformatives Freimaurerkomplott entlarvt. Freimaurer! Überall!



Gilt jetzt nur noch zu beweisen, dass The Ecco 1347 auch nur Teil des Verwirrung stiftenden Freimaurerweltherrschaftsplans ist ...




Kulturberger. Bilderzeit.

3Sat, Kulturzeit und Bilderberger
"Die jährliche Bilderberg-Konferenz ruft Kritik hervor, da sie manchen in ihrer Intransparenz als demokratiegefährdend gilt", in der Einleitung und abschließend "... was genau besprochen wurde, wird die Welt nie erfahren, die Konsequenzen aber wird sie womöglich zu spüren bekommen." - viel treffender kann der eigentliche Kern der Kritik am Bilderberger-Treffen nicht formuliert werden. Da bedarf es keiner Weltverschwörungsphantasien.



Stellt sich nur die Frage, ob "demokratiegefährdend" nicht etwas naiv gedacht ist; scheint doch der seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs durchlaufene Demokratisierungsprozess von Beginn an im Schatten informeller Vorabsprachen, wie jener der Bilderberger, zu stehen. Ich für meinen Teil würde die These aufstellen, dass in den letzten Jahrzehnten eine Art Mythos bedingungsloser Demokratie geschaffen wurde, der, bedingt durch das Handeln der Verantwortlichen selbst und die rasant steigende Verbreitung diesbezüglicher Informationen durch das Internet, allmählich wieder zu bröckeln beginnt. Das heißt natürlich noch lange nicht, dass wir, wie infokriegs-affine Paranoiker annehmen, in einer vorgegaukelten Scheindemokratie mit sinistren Hinterplänen leben, aber zumindest von halb- respektive teildemokratischen Verhältnissen zu sprechen, scheint angebracht.

Morgen wird Berlin zerstört

Megaritual, Berlin
So, bevor die superminimale Restwahrscheinlichkeit doch eintreten und morgen tatsächlich mitten in Berlin eine Atombombe hochgehen sollte, widme auch ich mich hiermit der wohl zurzeit prickelndsten Verschwörungstheorie:
Am 26.6.2011 wird es beim Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen zu einem neuen 9/11 in Form eines Atombombenanschlags kommen.

Den Beginn nimmt vorliegendes Verschwörungsszenario offenbar mit einem Video, das die rückwirkend aufgestellte Theorie, wonach bei 9/11 die esoterische Logik eines sogenannten Mega-Rituals das Drehbuch geschrieben hätte und dies auch in diversen Hollywoodproduktionen im Vorfeld thematisiert worden wäre, auf ein zukünftiges Ereignis anwendet.



Dann beginnt ein spannendes Lehrstück selbstreferentieller Theorienbildung. So konstruiert in etwa ein sichtlich durch die infokriegerische Weltdeutung beeinflusster Anwalt ein detailliertes Anschlagsszenario, das in einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung an das Verwaltungsgericht Berlin gegen Andrea Merkel und den Berliner Innensenator Ehrhart Körting mündet. Daraufhin wird der Jurist von den Vertetern der Anschlagstheorie als zusätzliche Quelle zitiert, bis schließlich auch der KOPP-Verlag verlautbart, dass "sogar Juristen auf die Situation aufmerksam geworden" sind. Man muss allerdings dazu sagen, dass der erwähnte Anwalt und sein Konstrukt innerhalb der Truther und ähnlicher Bewegungen sehr wohl auch kritsch hinterfragt werden. Trotzdem ist die Katze aus dem Sack und das Netz voll mit selbstgebastelten Videos und Spekulationen.

Spannend wie immer, weil eine fesselnde Mischung aus fundiertem Wissen, Nichtsogutwissen und obskurer Spekulation, die Beiträge des Herrn Conrebbi.




Link
Ich wage ja zu sagen, dass morgen, außer dass vielleicht die eine oder andere Brust aus dem Trikot rutscht, rein gar nichts passieren wird. Jeder, der dies nach dem 26.6. liest, kann nun entweder über mein Ungläubigkeit lachen oder der Meinung sein, dass man so einen Blödsinn so oder so nicht glauben kann.
Aber: was, wenn die schurkische NWO-Elite wirklich solch einen Plan hatte und nur durch die mutige Aufdeckung und Berichterstattung im Netz davon abgehalten wurde? Werden wir dies jemals erfahren? Gespannt warte ich schon auf Videos von Whistleblowern, die uns genau das beweisen wollen ...

Young Manson

Neil Young und Charles Manson
Dieses mal führt uns der popmusikalische Streifzug der Paranoia-Chroniken in die verschrobenen Seelenlandschaften des Herrn Neil Young.

Der Einstieg fällt anhand seines letzten Albums "Le Noise" leicht, denn in "Hitchhiker" begibt sich Young, wie auch schon früher, aber dennoch etwas expliziter, auf eine autobiographische Fährte, die man getrost als paranoide Beziehungs-, Karriere- und Drogenodyssee bezeichnen kann. Es ist vielleicht interessant zu wissen, dass der Song schon lange als Bootleg kursierte und in einer abgeänderten Form, was auch zu hören und in den Lyrics zu erkennen ist, als "Like An Inca" veröffentlicht wurde. Wie auch immer, der Rückblendcharakter samt Erwähnung von Freund, Feind und Familie ist im aktuellen Aufnahmeprozess entstanden, und rundet Youngs äußerst unrundes Selbstbildnis ab.
Then came paranoia and it ran away with me ...



Hier übrigens das stilvoll schwarzweiß dahinflackernde Originalvideo, das ich aufgrund abstruser Kopierrechtvorstellungen nicht einbetten darf; danke Plattenfirmenmenschen, dass ich keine unbezahlte Werbung für euer Produkt machen darf.

Neil Young war sich im Laufe seiner Karriere immer wieder selbst im Weg gestanden, hatte Anwandlungen, das, was er sich aufgebaut hatte, wieder zerstören zu müssen. So war er bekanntlich auch einer der ersten, der der ihn groß machenden Hippieromantik davonlief, weil er sich in der vermeintlichen Wohlfühlatmosphäre so ganz und gar nicht wohlfühlte. Eine wohl erste Ahnung von den verborgenen Abgründen der Blumenkinder bekam er durch seine Begegnung mit Charles Manson.

Nachdem Buffalo Springfield mit den Beach Boys getourt hatten, schloss Neil Young Freundschaft mit Strandbruder Dennis Wilson. Dieser hatte Charles Manson, der damals noch als "The Wizard" trällernd durch Hippieland zog, zu seinem Protegé gemacht und wollte ihm zu einem Durchbruch als Musiker verhelfen.
Über Wilson lernte Neil Young Manson kennen und war umgehend von diesem eingenommen und fasziniert: "Er war großartig. Einfach kaum zu glauben. Er war wirklich sehr, sehr gut. Unheimlich." Young wollte Mo Ostin, den Chef von Warner Brothers, überzeugen, dass Manson unbedingt einen Plattenvertrag brauchte, erkannte aber auch sehr bald dessen destruktives und abschreckendes Wesen: "Ich meine, wenn er eine Band gehabt hätte, wie Dylan sie auf "Subterranean Homesick Blues" hatte, dann ...! Aber er hat diese Band nie zusammenbekommen, denn es gab da etwas an ihm, das fast jeden davon abhielt, sich allzu lange in seiner Gesellschaft aufzuhalten. Er war einfach zu heftig. Ich dachte immer: Was wird er bloß als Nächstes tun? Ich gehe dem Typen wohl besser aus dem Weg, bevor er explodiert."

Young sollte später die abstrusen Führeranwandlungen Mansons im wunderbaren "Revolution Blues" spöttisch zum Thema machen, wobei ihn David Crosby eindringlich warnte: "Don't sing about that. It's not funny." Wie schön, dass er es doch tat.
We got twenty five rifles just to keep the population down ...



Falls die netten Plattenfirmenmenschen, eh schon wissen, hier ...

Und last but not least wird dem 1990 auf Ragged Glory erschienenen "Mansion on the Hill" ebenfalls nachgesagt, ironische Mansonverweise zu beinhalten.

Einbetten auf Anfrage deaktiviert ... Warnerbrosbrüdermenschen, ja, ja, immer noch wissen ... einfach klicken, bitte ...
His words were kind but his eyes were wild ...