Haitianisch-feministischer HAARP-Standard

Alex Jones, Bilderberger, Claudia von Werlhof, HAARP, Haiti, Oscar Bronner
Dass es so etwas geben darf: eine renommierte Feminismusforscherin mit Lehrstuhl an der Universität Innsbruck, im Grunde genommen jemand, den Alex Jones möglicherweise am liebsten als CIA-gesteuerte Zerstörerin christlicher Familienwerte sehen möchte, äußert sich im Medium des Bilderbergergängers Oscar Bronner zu Haiti und HAARP.

Nachfolgend die betreffende Passage des, sich um die patriarchalischen Grundstrukturen des Kapitalismus drehenden und durchaus lesenswerten, Interviews mit Claudia von Werlhof.

Werlhof: In Europa muss man es historisch angehen - und am Naturverständnis arbeiten. Deutschland etwa war lange föderalistisch organisiert, und hat sich dem Nationalstaat verweigert. Vor allem während der Bauernkriege, am Beginn der Neuzeit, wurden Ausstiege versucht. Sie wurden mit Gewalt verhindert, die Leute in Arbeitshäuser, Zwangsanstalten, Fabriken gequetscht, sodass sie überhaupt keine Produktionsmittel mehr besaßen, sondern vom Lohn und vom Geld leben mussten - so wie es auch heute ist. Was die Natur angeht, muss uns klarwerden, dass wir von ihren Zyklen und Rhythmen derzeit nur wenig wissen. Also müssen wir die vormodernen Anschauungen studieren - hier gibt es ja bereits Arbeiten der neuen Biologie und Physik. Auf dass eine neue Ethik, einneues Mitleiden entstehen. Damit nicht weiter das passiert, was etwa in Haiti geschehen ist.
Standard:
Sie meinen das Erdbeben?
Werlhof:
Ja, dass es ein künstlich produziertes Erdbeben gewesen sein könnte.
Standard:
Wie das?
Werlhof:
Im Projekt HAARP, einem Militärforschungszentrum in Alaska, wurden auf Grundlage der Tesla-Technologie (Nikola Tesla, kroatisch-amerikanischer Erfinder unter anderem den Wechselstroms entwickelte) Earthquake Machines hergestellt, die künstliche Erdbeben hervorrufen. Sie werden benutzt, um Erdölreserven aufzuspüren. Zwischen Haiti und Kuba soll es große Ölreserven geben, also könnte das Erdbeben in Haiti maschinell erzeugt worden sein, um die militärische Besetzung des Landes durch US-Truppen zu ermöglichen. Als Nebeneffekt werden unbotmäßige Regierungen wie etwa jene von Hugo Chavez in Venezuela unter Druck gesetzt.
S
tandard: Glauben Sie das wirklich? Das klingt nach Verschwörungstheorie.
Werlhof:
Ich glaube gar nichts, aber Fakt ist, dass es die Technologie für künstliche Erdbeben gibt. Und von meiner Theorie her entspricht das genau Der These von der patriarchalen Schöpfung aus Zerstörung. Außerdem: Öffentlich wird so etwas überhaupt nicht diskutiert.

Bla, bla, bla.

Ö1
Wirklich lustig, was sich mein liebster Radiosender Österreich 1 dieser Tage zum Topos „Verschwörungstheorien“ einfallen lässt. In den fünfminütigen frühmorgendlichen „Gedanken für den Tag“ darf sich eine Woche lang ein Kultur- und Sozialanthropologe Gedanken, wenn man für die bislang oberflächlichen Abkupferungen pseudoaufgeklärter Geisteshaltungen diesen Terminus gebrauchen darf, zum Thema machen. Vielleicht bringen die nächsten Tage noch eine Überraschung, der Inhalt der bisjetzigen Abhandlungen lässt sich jedoch, der Titel dieses Blogeintrags verrät dies ohnehin schon, in banalen drei Worten zusammenfassen: Bla, bla, bla.

Zitat 1: „Psychologie, Soziologie und Geschichtswissenschaft haben sich mit dem Phänomen auseinandergesetzt, haben Modelle für seinen Ursprung, seine Struktur und Funktion konstruiert und dekonstruiert. Der kleinste gemeinsame Nenner daraus ist recht banal. Und in seiner Banalität steckt das Faszinierende: Menschen suchen Antworten, und je einfacher sie ausfallen, desto besser.“ Ja, natürlich. Die allereinfachste Antwort jedoch, so fürchte ich, lautet: es gibt keine Verschwörungen. Zuvor fragt man sich noch - Zitat 2: „Ist dies ein Ausdruck des totalen Scheiterns der Aufklärung und der Offenbarung, oder steckt etwas ganz anderes dahinter?“, und übersieht, dass die Aufklärung in einem dialektischen Wechselspiel als „Vernunft über der Vernunft“ selbst (auch) zur Wahrerin irrationaler Herrschaftsansprüche geworden ist. Gänzlich schal wird es immer dann, wenn mit Berufungen auf eine aufgeklärte Ratio Gemeinplätze vermeintlich vernünftigen Denkens ohne Auseinandersetzung mit der jeweiligen Materie zu massreglerischen Verhaltensanweisungen führen. In diesem Fall jedoch zeigt der Postulierende mit der Benennung einfacher Antworten bloß auf sich selbst. Denn es ist ganz gegenteilig die Verschwörungstheorie, die auf möglicherweise komplexe Zusammenhänge hinter den offiziellen Darstellungen verweist. Früher nannte man so etwas kritischen Geist, heutzutage haben verwässerter Journalismus und Gefälligkeitswissenschaftler die Oberhand, und wer hinterfragt, ist Verschwörungstheoretiker, denn, Gott sei Dank, wir haben ja die Aufklärung, und die verbietet a priori die Annäherung an solch schmutziges Gedankengut. Zitat 3: „Das sind die Fragen, auf die Verschwörungstheorien die passenden Antworten geben, weder beleg- noch widerlegbar, klar und vereinfacht.“ In diesem Falle: genau umgekehrt.

Aber bevor es zu hart wird, einen Schritt zurück: ganz unrecht hat der Herr, da ich nicht auf persönliches Bashing aus bin, unterlasse ich die Namensnennung, mit seinen Überlegungen natürlich nicht. Es herrscht nur ein gewisses semantisches Missverständnis vor. Die übersimplifizierenden Verschwörungstheorien, von denen er spricht, gibt es tatsächlich, diese, nebst den ganz abstrusen, sind, und wer sich nur annähernd mit der Geschichte der Geheimdienste und gezielter Desinformation beschäftigt hat, weiß dies, genau der Grund, weswegen eine vernünftige Rekonstruktion verschwörerischen Handelns seitens der etablierten Medien heutzutage reflexartig als Verschwörungstheorie diffamiert wird. Und genau in diese begriffliche Falle, Verschwörungstheorie ist nicht gleich Verschwörungstheorie, tappt man hier, ob man dies nun absichtlich tut, sei dahingestellt.

Zitat 4:„Eine effiziente Verschwörungstheorie hat etwas von einer Religion. Sie ist durch ihre zweckorientierte Simplifizierung der komplizierten Fakten dogmatisch. Sie ist nicht hinterfragbar. Entweder man glaubt, oder nicht. Auch hier: die dialektische Frechheit der Geschichte lässt diese Eigenschaften mal auf der einen und dann wieder auf der gegenüberliegenden Seite aufblitzen. Und dann sind es mitunter schon die Verschwörer, Konstrukteure religiöser oder politischer Weltbilder, die nach außen hin zweckorientiert simplifizieren. Und wenn dann jemand hinterfragt, wir dieser, in einer Meisterleistung angewandter Projektion, als böser und simplifizierender Verschwörungstheoretiker dargestellt.

Aber genug des Polemisierens, andere zu kritisieren ist keine Kunst, und ich hätte es in jenem hochkulturellen Kontext wohl auch nicht besser zustande gebracht.

Dafür fordere ich aber hier und jetzt und vor allem für hier: ein lustvolles, kritisches, hinterfotziges und super- bis suprasexuelles Eintauchen in die bizarren bis wahren Welten der vereinten Paranoiker dieser Welt. Es muss da noch was anderes geben, da draußen, zwischen gemahnend-negierenden Linksvernunftslulatschen und verfolgungswahngeleiteten Rechtsauslegern. Hier wird zumindest danach gesucht, versprochen! Yes, mister McLuhan, the conspiracy is not only the message, but most notably the massage ...