"Die jährliche Bilderberg-Konferenz ruft Kritik hervor, da sie manchen in ihrer Intransparenz als demokratiegefährdend gilt", in der Einleitung und abschließend "... was genau besprochen wurde, wird die Welt nie erfahren, die Konsequenzen aber wird sie womöglich zu spüren bekommen." - viel treffender kann der eigentliche Kern der Kritik am Bilderberger-Treffen nicht formuliert werden. Da bedarf es keiner Weltverschwörungsphantasien.
Stellt sich nur die Frage, ob "demokratiegefährdend" nicht etwas naiv gedacht ist; scheint doch der seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs durchlaufene Demokratisierungsprozess von Beginn an im Schatten informeller Vorabsprachen, wie jener der Bilderberger, zu stehen. Ich für meinen Teil würde die These aufstellen, dass in den letzten Jahrzehnten eine Art Mythos bedingungsloser Demokratie geschaffen wurde, der, bedingt durch das Handeln der Verantwortlichen selbst und die rasant steigende Verbreitung diesbezüglicher Informationen durch das Internet, allmählich wieder zu bröckeln beginnt. Das heißt natürlich noch lange nicht, dass wir, wie infokriegs-affine Paranoiker annehmen, in einer vorgegaukelten Scheindemokratie mit sinistren Hinterplänen leben, aber zumindest von halb- respektive teildemokratischen Verhältnissen zu sprechen, scheint angebracht.
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